2004 bis 2011 widmete sich das Kulturradio des Südwestrundfunks (SWR 2) in einstündigen radiophonen Essays an jedem ersten Dienstag im Monat eines jeden Quartals der zeitgenössischen, europäischen Komposition zwischen experimentellem Hörspiel und Lautpoesie einerseits und ars acustica sowie elektroakustischer Musik andererseits. Vorgestellt wurden Arbeiten, die von den Mitgliedern der European Broadcasting Union (EBU) (Dachverband aller öffentlich-rechtlichen Rundfunk-Anstalten der EU) innerhalb des jeweils gerade verstreichenden Jahres produziert wurden. Die Anthologien waren thematisch oder nach Ländern geordnet und zielten neben der Vorstellung einzelner Kompositionen ebenso auf den geschichtlichen und ästhetischen Hintergrund einer jeden Produktionsumgebung. In welcher Tradition steht die jeweilige Redaktion, wer zeichnet mit welchem ästhetischen Motto oder gar Ideal verantwortlich für den Radiokunst-Sendeplatz und die Kompositionsaufträge und wie funktioniert die Vermittlung im jeweiligen Land – man denke hier an die auf diesen Seiten erwähnte knickhalsige Lauscherschaft – der/die geneigte Hörer/in!
PRESSTEXT ZUR REIHE:
In den letzten Jahrzehnten hat sich im Zeichen der ars acustica eine international weitverzweigte Szene entwickelt. Ihre Wurzeln sind ebenso im Neuen Hörspiel wie in der akustischen Ökologie zu finden, in der improvisatorischen wie in der elektroakustischen Musik. Außenaufnahmen, Audio-Samples aller Art, Klanginstallationen oder inszenierte Performances können am Anfang dieser neuen Radioarbeiten stehen. Aus konkreten Geräuschen und Aktionen entfalten sich ganze Klanglandschaften. Jüngste Entwicklungen reichen von der Internet-Installation bis zur mehrkanaligen Sendung, die den heimischen Hörraum zum dreidimensionalen Klangraum werden lässt.
Von Kanada bis Neuseeland haben Rundfunkanstalten feste Sendeplätze und Workshops auf dem Feld der Radiophonie etabliert. Organisiert haben sich die Radiokunstredaktionen internationaler Rundfunkanstalten als “ars acustica group” unter der Schirmherrschaft der “European Broadcasting Union” (EBU) mit Sitz in Genf. Einmal im Jahr stellen sich die der „Ars acustica group“ angeschlossenen Rundfunkanstalten im sogenannten “listening proposal” Stücke zur gegenseitigen Ausstrahlung zur Verfügung.
Alle Werke werden in einer ihnen angemessenen Form radiophon vorgestellt, wobei die analytische, beschreibende, vergleichende und kritische Sicht auf das jeweilige Stück einen möglichst umfassenden Eindruck der Arbeit selbst, aber auch der Wirkungsästetik im Umfeld der Radiokunst und des künstlerischen Hintergrundes, aus dem heraus das Werk entstand, vermitteln soll.
2004-I
Arbeiten, die bei den Rundfunkanstalten RNE, ABC, BBC, ORF und DLR entstanden.
Sie spannen den kompositorischen Bogen von unbearbeiteten, allein durch eine Moderation zusammengehaltenen Originaltönen (Anna Friz, Richard Williams: There is a risk of arrest if you turn right) über die enzyklopädische Auseinandersetzung mit dem Klang von Wasser (Rodolphe Blois: Marine, a little lexicon) und einem akustischen Berlintagebuch (Tacita Dean: Berlin Project) bis hin zu einer klangmalenden und vielsprachigen Komposition der Philosophie Giordano Brunos (Mario Verandi, Marie von Kuck: Spuren und Schatten) und dem Versuch der kompositorischen Umsetzung des Mediums Radio (Armando Perez Mantaras).
2004-II – What the hell is ars acustica
Ars Acustica Group Meeting in Amsterdam
2004-III+IV
Die Anthologien III und IV stellten anhand von Auszügen, Analysen und Interviews ausgewählte Produktionen aus dem listening proposal 2003 der Ars Acustica Group vor.
2005-V
Portrait Jon Rose. S. Archiv->Sound->Portrait
2005-VI
Vom 10. bis zum 14. Februar 2005 veranstalte das Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe (ZKM) ein Festival mit dem Schwerpunkt Kanada. Vorgestellt wurden zeitgenössische Arbeiten im Umfeld aktueller Musik, Soundscape und Radiokunst.
Mit Interviews und Auszügen aus den präsentierten Werken stellt die Sendung die Höhepunkte des Festivals vor und gibt einen Überblick über die aktuelle Ars Acustica Szene Kanadas.
2005-VII
Beim Ars Acustica Meeting in Prag stellte Juraj Duris, Komponist und Redakteur beim slowakischen Rundfunk in Bratislava, eine sechs CDs umfassende Sammlung mit elektroakustischen Kompositionen aus 40 Jahren Produktionsgeschichte vor.
Die Anthologie VII widmet sich sowohl dieser Kompositionssammlung, als auch neuen Ars Acustica Produktionen Tschechiens und fragt, mit Blick auf die lange gemeinsame Geschichte, ob die politische Trennung der beiden Länder 13 Jahre nach dem Ende der Föderation eigenständige ästhetische Wege hervorgebracht hat.
2004-VIII
EBU-Listening-Proposal 2005
2006-IX
Auch aus Lateinamerika kommen wichtige Impulse der akustischen Medienkunst, die bei einer Festival-Biennale in Mexiko City ein bemerkenswert breitgefächertes Publikum anzieht. Gebürtige Lateinamerikaner wie die Sczuka- Preisträger Mauricio Kagel und Juan Allende-Blin haben mit ihren Radio-Hörstücken zur Etablierung der ars acustica in deutschen Rundfunkprogrammen beigetragen. Diese Anthologie stellt Vertreter der jüngeren Generation lateinamerikanischer Radiokünstler vor
2006-X
Franko-Phon: Ars Acustica Produktionen aus Belgien und Frankreich
2006-XI
AA-Meeting in Stockholm
2007-XII
EBU-Listening Proposal 2006
2007-XIII
Art’s Birthday: 100 Jahre Radio
2007-XIV
EBU-Listening Proposal 2006/2007
2008-XV
China -> Gastbeitrag durch anderen Autoren
2008-XVI
Mit einer Produktion von Jose Iges beim „Radio Nacional de España“ und einem Portrait der Arbeit des „Atelièr de création radiophonique“ bei „France Culture“ von Radio France – leider auch schon wieder Geschichte, das Atelier.
2008-XVII
Mit Werken aus Brüssel und Stockholm
2008-XVIII
Radiokompositionen aus Polen und Tschechien
2008-XIX
rAdioCUSTICA – eine Ars Acustica Anthologie aus Prag
2009-XX
EBU-Listening Proposal 2008
2009-XXI
EBU-Listening Proposal 2008/2009
2009-XXII
Mit Kompositionen aus Zagreb und Prag sowie vom Dis-patch Festival 2008 in Belgrad
2010-XXIII
20 Jahre ars acustica group – Teil 1: Sprache in der ars acustica
2010-XXIV
20 Jahre ars acustica group – Teil 2: Ars Acustica in der Schweiz, Tschechien und Schweden
2010-XXV
Art’s Birthday! Der 1 000 047. Geburtstag der Kunst
2010-XXVI
Eine Retrospektive: Klassiker der Ars Acustica
2011-XXVII
Sub-Kultur und elektroakustische Musik in Shanhgai
2011-XXVIII
Ausstieg aus der Reihe: Ab jetzt heißt es „Selber hören!“