mit: Vendula Holičková (waschmaschine – absolut), Marc Derveaux, Beate Thill, Michael Labres und Anna Kaiser, Arno Amian
Meinem Vater: Manfred Hagelüken 29.5.1923 – 20.1.2020
In den letzten Jahren stand der 2007 eröffneten permanenten Hörskulptur von Christoph Mayer Chm. förmlich ein neu errichtetes Haus im Weg. Zudem waren Sichtachsen durch wuchernde Vegetation und absichtlich gesetzte Hecken gestört. In zweijähriger Arbeit haben wir zusammen mit der Gemeinde einen Umweg gebaut und den Audioweg komplett überholt. Seit 28.6.2019 ist er wieder in allen drei Sprachen (original, englisch und italienisch) erlebbar.
Mehr dazu und Link zum Nachhören:
Meiner gurgelt dagegen wunderschön, gurgelt wunder schön…
Hilfe, wenn der Kühlschrank zu laut ist:
Auch die Kunstgeschichte, die Seite der Kritik und Rezeption ebenso wie die der Schaffenden, kennt den Gedanken der Synästhesie als einer Sinnen-Korrespondenz schon lange.
Wie das gehen kann und welche überraschenden Einsichten sich auftun, führt dieses Stück vor: Die biennale der Margaretha S.“ ist der Besuch einiger ausgewählter Pavillons der biennale 2011 in Venedig durch eine Kunsthistorikerin. Ermuntert vom Autoren versucht sie eine Annäherung an ihr vertraute Künstler über das Hören.
von Christoph Mayer chm. und Andreas Hagelüken
Decisions ist ein Projekt, das die Bestimmung einer Position untersucht und hinterfragt. Aus welcher Perspektive erkennt man eine Situation? Wie wird eine Entscheidung getroffen? Ist der Moment der Entscheidung wahrnehmbar? Decisions erforscht den Raum, der in einem selbst entsteht, wenn man die Positionen anderer zu verstehen versucht. Wenn man sich in andere Menschen tief hineinversetzt, werden deren Beweggründe des Handelns nicht mehr bewertet. Gibt es dann noch so etwas wie eine eigene Position? Welcher Zustand ist das?
mit: Ulrich Noethen
Komposition: Ralf Freudenberger und Andreas Hagelüken
So sind wir also Luftwesen aus dem Wasser
Die Geräusche der Triebwerke und die teils extrem gedehnten Atem- und Zischlaute sind klangverwandt, verhalten sich in der Bearbeitung ähnlich und beginnen aufeinander zu verweisen. Von ihnen erhoffe ich eine tonal deutbare, also etwas freundlichere Struktur. Ich halte mich fest an den entstehenden akkordischen Flächen. Valeris Krächz-, Röchel- und Grunzlaute dagegen machen mir (unter dem Kopfhörer) zunehmend Angst.
Redaktion: Markus Heuger, WDR 3 open – Studio akustische Kunst 2009
Gusen ist ein Ort in Oberösterreich und ehemaliges Konzentrationslager. Von ähnlicher Bedeutung wie Buchenwald, wurde es jedoch im öffentlichen Bewusstsein weitgehend ausgeblendet. Heute wird das Areal von Unternehmen und Privatpersonen genutzt.
Wie lebt es sich an einem solchen Ort? Was sagen die Betroffenen von damals und heute dazu? Gibt es ein Gedächtnis des Ortes selbst? Der Autor befragte heutige Bewohner und ehemalige Häftlinge sowie Soldaten des Lagers nach ihren persönlichen Erinnerungen und Sichtweisen des Ortes. Mit einer Projektgruppe produzierte er einen permanenten Hörweg durch die Landschaft.
„Menschen erzählen, was sonst unausgesprochen bleibt. Man hört, was nicht mehr zu sehen, und sieht, was gegenwärtig ist. Es wird möglich, ein und denselben Ort aus völlig unterschiedlichen Perspektiven in Relation zu setzen zu sich selbst.“
audioweg.gusen.org
Musik: Kai-Uwe Kohlschmidt
1977 siedelte der aus der Sowjetunion stammende Lautpoet Valeri Scherstjanoi ins Erzgebirge der damaligen DDR über, wo er später auf Carlfriedrich Claus traf. Claus hat Scherstjanoi in die Szene der experimentellen Literatur in der DDR eingeführt und ihm Kontakte zu den im Westen lebenden Lautdichtern vermittelt.
Scherstjanoi lebt seither in Berlin, das ihm und seiner lautdichterischen Arbeit zur zweiten Heimat wurde, zur Inspirationsquelle und Herausforderung.
besonderer Dank gilt: Jan Peter Sonntag, Jean Szymczak, Dieter Schulte und Raimond Curtis (NADA-Berlin)
Redaktion: Markus Heuger
„Meine Idee für diese Sendung war es, den HörerInnen das Ohr einer anderen Person für jeweils eine halbe Stunde zu „leihen“; ein Fenster zu einer anderen Geräuschkulisse zu öffnen – entfernt oder nah -, die nicht ident mit der eigenen akustischen Umgebung ist. Die AutorInnen, die uns ihre Ohren zur Verfügung stellen, gestalten durchgehende, ungeschnittene halbstündige Aufnahmen von einem Ort ihrer Wahl, aufgenommen zwischen 23.30 Uhr und Mitternacht Londoner Ortszeit; d.h. halb vier Uhr nachmittags in Vancouver, 7.30 Uhr morgens in Peking oder 00.30 Uhr in Wien. Sie schicken diese unbearbeiteten Aufnahmen dann nach London, wo sie wie sie sind gesendet werden.“ (Chris Cutler)
Beide halbstündigen Beiträge von randfunk für „Out of the blue Radio“ entstanden in Berlin 2002.
Punk at the studio DLR wurde während der Nachtschicht bei der Featureproduktion „Sex Pistols“ im Regieraum mitgeschnitten.
So lässt sich in etwa das Geschehen der 1934 von Daniil Charms in seiner Kantate für vier Stimmen angelegten Erzählung zusammenfassen.
mit
Sprecher/Innen
Samples
Dank an
Konzept und Realisation
Bezweckt ist einerseits die Konfrontation des Hörers mit dem Begriff des Verstehens und dessen Interpretationsvielfalt. Das Verständnis lautsprachlich reglementierter Zeichenfolgen ist Ausgangspunkt und Bedingung menschlicher Kommunikation und Interaktion. Über den Begriff des Verstehens thematisiert sich andererseits der Begriff der Sprache, die verstanden werden soll. Das Verstehen transportiert sich in unserem Falle über den Gebrauch der deutschen Sprache. Ein weiterer Begriff kommt in den Blick: Heimat. Fragt man im Land der gedachten Dichter nach den Konnotationen dieses Terms, so kristallisiert sich immer schnell heraus, dass es diesen einheitlichen Begriff von Heimat über seine sprachliche Behauptung hinaus eigentlich nicht gibt, dass genau gesagt allein die Sprache den Boden des Heimatbegriffes bestellt: in ihr trifft der Deutsche auf Gleichgesinnte. Da auch das nicht ganz richtig ist, müssen wir weiter denken: Deutschland ist der Wille zur Einheit von in sich separatistischen Volksgruppen („der Magdeburger ist kein Sachse, der Badenser kein Schwab, der Kölner kein Preuß und Friedrich der Große sprach sowieso nur französisch“ womit wir also wieder bei der Sprache sind). Das letztlich einende Moment der deutschen Vorstellung von Heimatgedenken ist ein gekünsteltes Gebilde namens HOCHDEUTSCH. Künstlich ist es, weil es fast nirgendwo gesprochen wird. Scharf geschlossen bedeutet uns das die Idealität von Heimat. Also: thematisiert ist in diesem Hörspiel nicht das Phänomen des „Fremd-Seins“, sondern eben das die Fremden ausgrenzen wollende „Deutsch-Sein“. formel-n ist eine Mundart-Collage zum Thema Heimat, entstand 1994 im Rahmen einer bundesweiten Kampagne namens „Fairständnis: gegen Ausländerhass – für Fremdenfreundlichkeit“. Ein Auftrag des Sozialamtes in Erftstadt bei Köln.
randfunk, Ton-Sound-Studio/SWF 1994
SprecherInnen
Musik
Ton und Technik
Originalton-Feature
Weiß ist er und arglistig sagt Ahab der entbeinte Kapitän des Walfängers Pequod. Seine Jagd nach dem Wal ist Legende und doch nur roter Faden einer viel umfassenderen Erzählung. Industrialisierung, Globalisierung und der Vielvölkerstaat sind mit an Bord. Melville verbindet Politik und Kulturtechniken mit Philosophie und Sprachwitz. Ein Vorstoß zu den Gründen einer umfassenden Moby-Dick-Lektüre.
Die ganze Sendung im DLF-Sendearchiv
Zwei Auszüge:
Mit: Ethel Matala de Mazza, Armin Schäfer und Friedrich Balke, Markus Krajewski, Matthias Bickenbach, Cornelius Borck, Lars Friedrich, Roland Borgards und Harun Maye
Ton und Regie: Der Autor
Zum Abschluss der Anthologie-Reihe wird das Hören an sich thematisiert. Welche Motivation kann zum Hören verleiten? Wie hört man eigentlich und was macht der Körper. Das zu ergründen wandte sich der Autor diesmal an den Nachwuchs der Hörkunst und befragte Sound Studenten in Karlsruhe, Darmstadt-Dieburg, Gießen und Berlin. Was war ihr schönstes Hörerlebnis, wie klingt Meeresrauschen, welche Klang-Farbe hat es und warum und ….. warum hören?!?
mit: Judith Milz und Rosa Pfeil, David Loscher und Frank Bierlein, Simone Hartmann, Timmy Schneider und David Hermsdorf, Fanny Frohnmeyer und Serena Schranz, Sonja Heyer, Max Fuhrer, Malte Seddig und Conrad Rodenberg, Götz Naleppa, Sam Auinger und Michal Rataj
Redaktion: Frank Halbig
Triebfeder der akustischen Kunst und Radiokunst ist – im weitesten Sinne – ein ästhetisierendes Hören des Alltags mit seinen Geräuschen und tönenden Manifestationen bewegter Objekte. Als historische Heimat dieses spezifischen Hörens gelten Europa und Nordamerika. Doch welches Interesse kann eine Gesellschaft haben, deren städtische Lebensräume noch viel mehr als die der abendländischen von Lärm beherrscht werden. Kann sich an Orten, in denen gegen den Lärm der Vehikel und Hupen regelrecht angeschrienen werden muss, ein Sinn für den Klang und die Struktur alltäglicher Geräusche entwickeln, gar ein Bedürfnis diesen Klängen jenseits des Alltags in neuen Zusammenhängen wieder zu begegnen? Werden die Bürger von sogenannten Megastätten ihren Hör-Sinn nicht notwendigerweise auf ein Weghören und Überhören ausrichten und allein im Sinne zweckdienlicher Wahrnehmung gebrauchen – beispielsweise als Überlebensstrategie um nicht überfahren zu werden?
Im Herbst 2010 forschte ich auf Anregung und mit Hilfe des Goethe-Institutes sowie der HfG in Karlsruhe nach Komponisten der elektro-akustischen Musik und Soundartisten in Shanghai. Mein besonderes Interesse galt den nicht-akademischen, subkulturellen Aktivitäten in der 14 Millionen Menschen beherbergenden Stadt, in der sich schnell die eingangs formulierten Fragen aufwarfen. Dennoch stieß ich bei meiner Recherche auf eine kleine Kunstszene, die hinter der alltäglichen Zeichenhaftigkeit der Elemente des Lärms Stimmen, Rhythmen, Klangfarben und tonale Verläufe ausmachen, aufheben und neu gestalten. Oder aber, wie im Falle des Enfant Terrible der akustischen Kunst, den Lärm potenzieren und als „Noise Music“ überzeichnen.
Anthologie: Neue Radiokunst international XXVII
Ursendung: 5.4.2011
Geräusche sind die wahren Helden des 20./21. Jahrhunderts. Als ohrenbetäubender Lärm oder sinnlich positiv erfahrener Reiz und ästhetisierte Zeugnisse der klingenden Welt revolutionier(t)en sie den Alltag gleichermaßen wie die Künste. Mit der Frage, ob sich hinter der reichhaltigen Verwendung des Geräusches in der Radiokunst eine Systematik und konsequente Entwicklung entdecken lässt, wendet sich Andreas Hagelüken an ausgewiesene Geräuschkenner und Radiokünstler. Er setzt ihre Gedanken in radiophonen Interventionen um und erarbeitet mit den Mitteln von Interview-Montage und Sound-Collage eine sich selbst erzählende Geschichte der Verwendung des Geräusches im Radio und seinen künstlerischen Gattungen.
Mit: Beate Andres, Sam Auinger, Markus Bandur, Andreas Bick, Marc Derveaux, Kersten Glandien, Hanna Hartman, Sven Åke Johansson, Jochen Meißner, Gerhard Rühm, Sabine Schäfer, Joachim Krebs
Sprecherin: Marlene Wenk
Geräusch-Design: randfunk und Japanese Noise Orchestra unter Ralf Freudenberger
Studio akustische Kunst, © WDR 2008 / randfunk 08, Ursendung: 30.8.2008
Radio ist dank seiner relativ einfachen, technischen Voraussetzungen für einen großen Teil der Bevölkerung Lateinamerikas ein nach wie vor wichtiges Informationsmedium. Traditionell wird die Radiolandschaft auf dem amerikanischen Kontinent von privatwirtschaftlich-kommerziell oder staatlich organisierten Sendern beherrscht, die in ihrer Berichterstattung und politischen Ausrichtung nicht unbedingt unabhängig agieren und das Radio nicht als Kulturträger verstehen. Dem entgegenzuwirken bauten Universitäten aber auch Ministerien öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten auf. Auf dem Land vertraten kleine regionale Bürgerradios die Interessen der Bevölkerung. Lange Zeit waren diese demokratisch und kulturell engagierten Sender untereinander nicht organisiert. Dem entgegen zu wirken und Bürgerradios sowie öffentlich-rechtlich organisierte Sender mit technischem und produktionsästhetischem Knowhow auszustatten, startete 1996 die erste Radiobiennale in Mexiko City mit Hörspielworkshops und einem Hörspielpreis. Man hoffte mithilfe dieses neu eingerichteten Forums auch auf die Revitalisierung der seit den 60er Jahren weitestgehend verloren gegangenen Hörspieltradition in Lateinamerika und die Schaffung eines Radio-Netzwerkes über die Grenzen der Einzellstaaten hinaus.
Redaktion: Markus Heuger
mit: Sandra Helmeke (Sprecherin)
Redaktion: Markus Heuger
Seit zehn Jahren produzieren der Musiker, DJ und Studiobetreiber David Moufang alias Move D und der Schriftsteller und Musiker Thomas Meinecke gemeinsam popliterarische Hörstücke für die Abteilung Hörspiel und Medienkunst des BR. Für ihr 2007 entstandenes Stück „übersetzungen/ translations“ wurden sie mit dem Karl-Sczuka-Preis ausgezeichnet. Die Jury sah hierin „ein ironisch-reflektierendes Spiel zwischen Sprachen und Stilebenen, zwischen zwei souverän interagierenden Künstler-Freunden, das die Fantasie des Hörers an der langen Leine spazieren führt.“ Ausgehend vom Preisstück, wirft das Portrait einen Blick auf das Werk der beiden Künstler und zeichnet deren ästhetische Ausrichtung und Zusammenarbeit nach.
Redaktion: Iris Drögekamp, SWR 2 – Hörspiel 2009
In seiner Dankrede zur Verleihung des Karl-Sczuka-Preises 2004 ging der in Australien lebende Musiker, Komponist und Radiokünstler Jon Rose auf die Situation der Live-Musik ein und konstatierte, dass eine Art Rückzug aus der Fläche stattgefunden habe. Live-Musik gebe es – wenn überhaupt noch – in den Ballungszentren. Demgegenüber habe die Musik einen inflationären Einzug in den Alltag gehalten, jeder höre Musik bei jeder Gelegenheit und nur als Beiwerk, selten mit der Bereitschaft, ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu widmen. Mit Blick auf den Rundfunk ließe sich ein vergleichbares Bild malen, auch wenn die Radiokunst oder das musikalische Ereignis im Konzertsaal im europäischen Rundfunk derzeit noch existiert und sogar auf Interesse stößt. – »Radioart in the age of shopping« folgt dieser Beobachtung in einer Hörreise durch das Werk von Jon Rose, der zwischen Hörspiel und elektroakustischer Komposition eigene akustische Spielformen entwickelt hat. Einen wahlverwandten Vorläufer fand er in dem australischen Instrumentensammler und Musikforscher Percy Grainger, den er in seinem Sczuka-Preiswerk portraitiert hat.
Sprecherin: Doris Wolters
Die Auflösung der Sprache und deren Bedeutungszusammenhänge stehen im Zentrum der Lautpoesie der australischen Autorin und Performerin Amanda Stewart. Ihre Motivation und Methode kann als literarischer Dekonstruktivismus beschrieben werden, während sie als Instrumentarium ihre Stimmbänder und verschieden organisierte Partituren parallel benutzt, um der individuellen Erfahrung des Sprechenden mit dem jeweilig Gesprochenen auf die Spur zu kommen. Amanda Stewart verfolgt die Absicht, hinter aller Auflösung der Sprache zu neuen Bedeutungen vorzudringen, neue Inhalte zu erzeugen.
Das Portrait beleuchtet das umfangreiche Werk Amanda Stewarts, und begibt sich in seinem Radio-Mix aus O-Tonmontage, Interview und Kommentar in die klanglich wie sprachlich ungewöhnlichen Gefüge der Stimm- und Sprachkomposition im Umfeld der Lautpoesie.
Sprecherin: Sandra Helmeke
Nach Jahren der Zurückgezogenheit brachte die sagenumwobene Formation CAN 1999 mit „Can-Box“ den insgesamt vierten Sampler auf den Markt und meldete sich im gleichen Jahr bei ihren Fans mit einer Konzerttournee (Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt/Main) zurück. Obschon Deutschland den Ursprung CANs markiert, erlangte die Gruppe in den 70er und 80er Jahren besonders in England, Frankreich und den USA Kultstatus und diente einer ganzen Generation von Musikern als Vorbild. Die einzelnen Mitglieder der Band sind über die Jahre ihres Schaffens hinweg zu international anerkannten und gefragten Solisten der experimentellen Musik geworden. Nach Auflösung der Formation arbeiteten alle Mitglieder der Band erfolgreich an eigenen Projekten weiter. Trotz der Einzelwege, nahmen die vier Gründungsmitglieder Holger Czukay, Jaki Liebezeit, Irmin Schmidt und Michael Karoli immer für sich in Anspruch, den „Geist“ CANs in ihren Projekten weiter zu tragen.
C A N T A L E S ist die klang-experimentelle Auswertung der gesammelten Materialien im Mix mit Musiken, die CAN im Laufe ihres Bestehens hervorgebracht haben.
C A N T A L E S ist kein Nachruf auf eine nicht mehr bestehende Band, sondern fügt die Materialien im „Geist“ der Formation und mit den Mitteln des Hörspiels.
Redaktion: Markus Heuger, WDR 3 open: Studio Akustische Kunst 2003
Redaktion: Markus Heuger WDR Studio Akustische Kunst, 2003
Dauer: 54’22“
Das Dorf Chembe ist einer der spärlichen Urlaubsorte am Ufer des Lake Malawi. Nur über eine holprige Piste auf der Ladefläche eines überfüllten Pick-up zu erreichen, ist dieser Ort – unter Reisenden in Malawi besser bekannt als Cape Maclear – ein beliebtes Urlaubsziel für zumeist jugendliche Touristen aus Europa und Übersee. Mit seinen wenigen, einfachen Unterkünften und Bars ist Chembe eher als Dorf denn als reiner Touristenort anzusehen, und doch ist das Leben der meisten Bewohner zu sehr von den Azungu – den Weißen – und ihrem Portemonnaie abhängig, um von deren Welt nicht entscheidend beeinflusst zu werden.
An einem unserer ersten Abende in Chembe begegneten wir in einer der Bars entlang des Seeufers dem Musiker James Msalakwa. Auf seiner Gitarre trug er mit elegantem Hüftschwung den wenigen dort versammelten Touristen seine Lieder vor, um etwas Kleingeld zu verdienen oder auf ein Bier eingeladen zu werden. In seinen fröhlich klingenden Songs thematisierte er die unmittelbaren Probleme des malawischen Alltags – von Umweltfragen, wie Versteppung, Erosion und Überfischung, über AIDS bis hin zum mangelnden Respekt der Kinder für ihre Eltern. Diese merkwürdige Mischung aus ausgelassener Tanzmusik und ernsthaftem Anliegen weckte unser Interesse und wir beschlossen, ihm am nächsten Tag einen Besuch abzustatten.
Autorenproduktion 1998 Trailer
(Eröffnung wegen Coronaschutzbestimmungen auf Januar 2021verschoben)
Ein Kunstprojekt von Christoph Mayer chm.
Aus dem geschredderten Asphalt einer Straßenkreuzung wurde eine Landschaft mit Steinen. Audiospuren führen durch sie hindurch.
Was war? Und was wird mit der Welt geschehen sein?
Menschen sprechen im Angesicht von Steinen:
Kompositionen aus Gesprächen u.a. mit einem Astronauten, Jäger*innen und Sammler*innen der ältesten lebenden Kultur der Erde, Spezialist*innen für Wirtschaft und künstliche Intelligenz, einer Klimaaktivistin, einem Sozialpsychologen, einem Genforscher, Kindern, einer Prähistorikerin, einer Kulturwissenschaftlerin.
Stationen
1
2
3
4
5
6
7
Stimmen
Sounds: Andreas Bick
Geologische Beratung: Franz Neuhold, Erich Reiter
Grafik: Studio Santiago da Silva
Unterstützt von
Unser besonderer Dank für vielfältige Unterstützung gilt
Aluminiumdruck 2×1,30 Meter
Team:
Audio-Technik: Konrad Wallmeier
Die Geschichte… erzählt sich von selbst
Noch Monate des Freiburger Sommers 2020 stand sie trotz ihrer schweren Verletzungen da, einen Steinwurf vom Skulpturenpark entfernt, tat weiter ihren Dienst, indem sie den Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und allen anderen „*“ der neuen Kronenbrücke den Zeitpunkt einer vermeidlich ungefährlichen Passage der großen Straße anzeigte. Tagein tagaus, bei Regen, Sonne, Wind und Wetter. Des nächtens wie tagsüber. So steht doch selten eine Ampel ihre Frau: nur leise klagend und wimmernd bisweilen ihren Schmerz bescheiden kund tuend. Und dann muss sie doch noch weichen, gerade als sie zur Erkenntnis kam, zum Kunstobjekt und Statement an eigens dafür geschaffenem Ort gereift zu sein.
Skulpturenpark, Kunst auf der Liegewiese (Freiburg, Sept. 2019 – Mai 2020)
Skulpturenpark, Kunst auf der Liegewiese (Freiburg, September 2018 – Mai 2019)
Nachdem ein Jahr lang die tendenziell geräuschhaft-krachige Anmutung des Stadtkörpers und seiner Straßen an diesem Ort im Vordergrund standen, gilt es nun eine zweite Qualität des Ortes zu entdecken: Klangverläufe, Akkorde, Gesang sowie die Dynamik der Verkehrswellen hinter der Mauer und in der Reflexion der umstehenden Wände und Glasfassade zu erhören – schöne Musik aus Reifensingen, Motorenheulern und Auspuffflöten im Selbstversuch!
Steinplatten-Druck: fotofachlabor peter trenkle, Freiburg
Skulpturenpark, Kunst auf der Liegewiese (Freiburg, 17.9.2017 – 26.5.2018)
Idee und Ausführung: Andreas Hagelüken
Der Rezipient findet sich in einer spannungsreichen Situation zwischen seinem Wissen um das eigentlich zu Hörende und der situationsbedingten Unmöglichkeit, seinem Wunsch vor Ort zu folgen. Unzufriedenheit, Aggression, ja blinde Zerstörungswut können die Folge sein. Neugierde und die selbstkritische Situationsanalyse aber wären höchstwahrscheinlich passender. In diesem Spannungsfeld entsteht ein neues Hörsubjekt und mit ihm ein neues Stück.
DAS AUDIOTOP – DER HÖRORT
siehe auch FB: s. auch bei FB
Mechanikumbau: Konrad Wallmeier
Andere robben – angetrieben von Aufklärungswillen und Forschergeist, radikaler Selbstbereinigungsabsicht oder Klärungswut – unbeirrbar heran an den Herd der Unruhe, lösen sich entgegenstellende Fragen, räumen mögliche Hindernisse und alles was den Blick versperren könnte ungeduldig zur Seite, öffnen jede Klappe, bis sie nicht mehr anders können als der nackten Wahrheit (hier: dem Affen) ins Antlitz zu sehen. Die eigene Klappe nicht selten auf, schlagen sie die zum Affen dann schnell wieder zu. Oder halten sie – für alle sichtbar – geöffnet, auf dass der Affe in die Welt hinaus schreie oder einfach – als Hoffnungsträger etwa (?) – in sie entschwinde.
Und dann sind da noch die, für die ist es ein offenes Geheimnis, an dem sie ohnehin nicht zu rütteln vermögen. Na und? Was soll’s! Solange die Klappe noch schließt?!?
Klappe zu Affe tot!?!
An-Aus. Eins-Null. Schwarz-Weiß. Auf-Zu. Wem welcher Affe zugetan, entscheidet sich immer erst mit dem Blick der auf ihn trifft.
Drei Länder, drei Kulturen, drei spezifisch klingende Landstriche – eine Region, auch Dreiländereck genannt. Das ist der Ausgangspunkt der raumspielenden Installation Dreiland-Dada, in dessen Verlauf sich aus den drei separat auftretenden Mundartvarianten des Alemannischen ein gemeinsamer Klangraum entwickelt.
Inmitten des Klanges der drei Weisen des Alemannischen stehend erfährt man die Eigenarten der jeweiligen Mundart ebenso wie die Gemeinsamkeiten. Es entsteht im Raum ein Spiel aus Lauten, Sprachrhythmen und -melodien als dynamisches Aufeinander-zu-gehen und Zurücktreten. Die Gemeinsamkeiten im Klang treten immer stärker hervor. Gleichzeitig wird der anfänglich als konkret verstandene Text in seine Lautlichkeit überführt und musikalisiert – ein Dada-Raumklang-Sprachkonzert.
Dreiland-Dada wurde mit Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung und dem Kulturamt der Stadt Freiburg im Rahmen des grenzüberschreitenden Projekts Transborder entwickelt.
von: Thomas Loop, Ephraim Wegner und Andreas Hagelüken
Basel (Oslo 10), Freiburg (E-Werk), Bourogne (Espace Multimedia Gantner)
Wohin die Fahrt auch geht:
Sprecher: Jan F. Kurth
TRIPTIC 2013/14 – Sound Surround
Weiße kontrastlose Weite. Der Besucher betritt sie allein. Über Kopfhörer spricht eine Stimme zu ihm und führt ihn. Die Stimme könnte die eigene innere Stimme sein. Decisions erforscht den Raum, der in einem selbst entsteht, wenn man die Positionen anderer zu verstehen versucht. Wenn man sich tief in andere Menschen hineinversetzt, werden die Beweggründe ihres Handelns nicht mehr bewertet. Gibt es dann noch so etwas wie eine eigene Position? Welcher Zustand ist das?
mit: Ulrich Noethen
Inszeniert im Rahmen der Frankfurter Positionen 2011
Wie stellen wir uns die Zukunft vor, wie unser ganz konkretes Leben in ihr? Ein Raum – leer und weit – füllt sich mit Stimmen junger Menschen. Im Rahmen der 2018 in ganz Deutschland durchgeführten FUTURZWEI-Studie versuchten sie, ihre eigenen „Zukunftsbilder der Nachhaltigkeit“ zu denken. Sie sprechen darüber, drohen an selbsterrichteten Sichtblenden zu scheitern und scheuen den Realitätsverlust. Mechanismen des Denkens und Handelns. Irgendwann stehen sie dann vor der Tür eines zukünftigen Handlungsraumes. Ist die Tür zu öffnen? Befindet sich ihre Zukunft dahinter? In einem Raum, noch leer aber weit? Wie kommt man hinein? Wie weiter?
2019 eingerichtet in drei Räumen:
mit den Stimmen der Schauspieler Laurence Rupp, Emma Drogunova, Sebastian Urzendowsky
* Ein Projekt von FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit, gefördert durch den Fonds Nachhaltigkeitskultur und die Bundeszentrale für Politische Bildung.
Ein linearer Hörweg über 90 Minuten durch zwei überbaute Konzentrationslager des Nazionalsozialismus in Oberösterreich. Trailer
5 aus 31
Station 31: Schmetterlingswiese – Miniatur zu einer vom Naturschutzbund angelegten Wiese.
Station 8: Moorkrug – Miniatur zu einer ursprünglich 1754 gebauten Jause zwecks Stationierung eines Moor-Vogts und Überwachung des Schiffsgrabens. Der Moor-Vogt hatte auch Reisende zu bewirten.
Station 17: Der älteste Friedhof Poggenhagens.
Station 09: Industrieller Torfabbau.
Station 2: Lindenhof – Miniatur zu einem 1936 errichteten Musterhof zur mutmaßlichen Förderung der Selbstversorgung im Land – und was daraus wurde.
Ein Projekt von Christoph Mayer chm, 2007 ff
Ein linearer Hörweg über 90 Minuten durch zwei überbaute Konzentrationslager des Nazionalsozialismus in Oberösterreich. Trailer
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